Donnerstag, 28 März 2024
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Notocactus scopa

  • Notocactus scopa (Spreng.) Backeberg
    Kaktus-ABC [Backeb. & Knuth] 256 (1936).

N scopa DeubelbeissNotocactus scopa (Foto: René Deubelbeiss)

Starke Säulen, selten sprossend, bis über 50 cm hoch und 10 cm im Durchmesser werdend. 30 bis 35 niedrige, senkrecht ablaufende klein höckerige Rippen, mit rundlichen kleinen, weißwolligen Areolen. Bis zu 40 abstehende, kurze, verflochtene, weißliche, stechende glasige Randdornen pro Areole umsäumen ein bis vier, selten bis 7, dunkle Mitteldornen. Diese bis 1 cm lang, gerade abgeflacht und können gelb, rötlich-braun bis rot oder dunkelrot und insbesondere bei nassen Dornen bis  schwarz gefärbt sein.

Blüten um 4 cm, aus dunkelbraun bewollten und spitzschuppig bekleideten Knospen, Kronblätter hellgelb bis goldgelb, kurze hellgelbe Staubfäden und Narbe mit purpurroten Narbenästen.

Frucht tonnenförmig bis kugelig, mit brauner Wolle umhüllt, unter 1 cm groß, aus der längere stechende Spitzen herausragen.

Viele Verbreitungsareale, immer im felsigen Terrain, große Formenvielfalt.

(aus Internoto 24 (3/4): 54-55 (2003))

Erstbeschreibung:

  • Cactus scopa Sprengel
    in: Syst. Veg., ed. 16 [Sprengel] 2: 494 1825

Bedeutung des Namens: scopa bedeutet der Besen und bezieht sich auf die harten Dornen

Lectotypus: F.Stockinger FS 390 (Uruguay), hinterlegt im Herbar des Palmengartens Frankfurt am Main/D

Synonyme:

  • Echinocactus scopa (Spreng.) Link & Otto
    in: Icon. Pl. Rar. [Link & Otto] pts. 7-8: 81, t. 41 (1831)
  • Malacocarpus scopa (Spreng.) Britton & Rose
    in: Cactaceae (Britton & Rose) 3: 193 (1922) (unkorrekter Name, Art. 11.4)
  • Parodia scopa (Spreng.) N.P.Taylor
    in: Bradleya 5: 93 (1987)
  • Peronocactus scopa (Spreng.) Doweld
    in: Sukkulenty 2(3): 21 (1999) (unkorrekter Name, Art. 11.4)
  • Notocactus soldtianus van Vliet
    in: Succulenta (Netherlands) 54(4): 72 (1975)

Anmerkung: Einige Autoren unterteilen die Art (subsp.) scopa zusätzlich noch in die nachfolgenden Formen. Ob dies richtig ist oder dies "nur" die Variationsbreite der Art ist, muss zurzeit offengelassen werden. Andere wiederum sehen sie als Teil der Art (subsp.) scopa und verweisen sie in die Synonymie.

  • Notocactus scopa f. albicans (Arechavaleta) N.Gerloff & Neduchal (2003)
  • Notocactus scopa f. cobrensis (N.Gerloff) N.Gerloff & Neduchal (2003)
  • Notocactus scopa f. daenikerianus (Krainz) Krainz (1961)
  • Notocactus scopa f. machadoensis (WR.Abraham) N.Gerloff & Neduchal  (2003)
  • Notocactus scopa f. xicoi (WR.Abraham) N.Gerloff & Neduchal (2003)
  • Notocactus scopa f. xiphacanthus (WR.Abraham) N.Gerloff & Neduchal (2003)

Bis auf daenikerianus wurden alle in Internoto 24 (3/4): 55-62 (2003) von der Varietät zur Forma umkombiniert.

 

Weitere Informationen:

Notocactus scopa

Körper: Starke Säulen, solitär, selten sprossend bei einigen Formen, bei anderen reichlich an der Basis sprossend, zunächst kugelig, später säulenförmig, 8-11 cm breit, 30-50 cm hoch, im Alter oft pfeifenförmig, Epidermis blaugrün, bedeckt mit vielen Dornen, im Alter an der Basis verkorkend, Scheitel eingesenkt, mit weißem Wollfilz bekleidet.
Rippen: 19-35 niedrige, nur 3 mm hohe fast gerade oder leicht spiralig laufende, stumpf, schwach gehöckert, , 4-9 mm breit, 4-5 mm tief,

Areolen: sitzen auf dem oberen Teil der Rippenkuppe, rundlich, weißwollig etwas eingesenkt, 5-8 mm voneinander entfernt (es gibt auch Pflanzen, wo sie sich fast berühren), nach ein paar Jahren kahl werdend.
Dornen: Randdornen 30-40, dünn, nadelförmig, weißlich glasig, strahlend, abstehend, 4-6 mm lang, verflochten; Mitteldornen 3-4 (aber auch mehr, diese dann schwer von den Randdornen zu trennen), kräftiger, rundlich, gerade, pfriemlich, gelb, rötlich, braun bis schwarzbraun, 10-15 mm lang, extreme auch länger, Knospen: im Kranz um den Scheitel erscheinend, dunkelbraun bis schwarz.
Fruchtknoten mit brauner Wolle umhüllt aus der stechende Borsten herausragen, Bracteolen verhüllt durch Wolle, sie tragen 2-3 Borsten von 5-10 mm Länge.

Blüten: 30-40 mm lang, 45-60 mm breit, aus dunkelbraun bewollten und spitzschuppig bekleideten Knospen, trichterförmig, Blütenblätter um 18-26 mm lang, 5 mm breit, lanzettförmig, oft rundlich bis herzförmig endend, auch unregelmäßig auslaufend, kanarien- bis schwefelgelb, glänzend, transparent, leicht kegelförmig, 3-4 mm hoch und oben 5 mm breit, bekleidet mit grünlichen Schuppen, aus deren Achseln braune Wolle und rotbraune bis schwarzbraune Borsten wachsen, Röhre trichterförmig, 12-14 mm lang, oben 10 -13 mm Ø, ebenfalls beschuppt, wie der Fruchtknoten , Wolle hellbraun bis braun, Borsten braun, Staubblätter 7-12 mm lang, bis 2 mm unter dem Saum inseriert, reizempfindlich, gelblichweiß, Staubbeutel hellgelb, Nektarrinne meist vorhanden, Griffel 15-20 mm lang, karminrot, mit 9-12 Narbenäste, diese 2-3 mm lang.

Frucht: fassförmig, etwas auswachsend auf max.5 mm Breite und 9 mm Länge, bei der Reife vertrocknend, etwas glänzend, mit beigem bis braunem Wollfilz und Borsten bekleidet, lange fleischig und weich bleibend, im unteren Bereich horizontal unregelmäßig aufplatzend.

Samen: helmförmig, bräunlich bis dunkelbraun, glänzend, um 0,7 mm breit und lang Testa schwarz, Warzen rundlich gewölbt, Testazellen grubig punktiert, Micropyle als kräftigen Zapfen ausgebildet, Umbiculus als kleiner orgewölbter Zapfen, Strophiola creme- bis rostfarben.

Typstandort: auf steinigen Böden, oft auch in Felswänden hängend. Südbrasilien, ganz Uruguay.
Lectotyp: FS 390.

Bemerkung: Folgende Namen finden keine Berücksichtigung:
N. islaensis n.n. PR 630, N. scopa var. applanatus n.n. PR 300, N. scopa var. aureispinus n.n., FS 100 -> scopa fa. daenikerianus, N. scopa fa. caputproliferans n.n., FS 333; Gf 36; AN 205; RWB 34; WRA 343, N. scopa fa. erythrinus -> scopa fa. cobrensis, N. scopa fa. intermedia n.n. PR 229, N. scopa var. longispinus n.n., FS 191 -> rudibuenekeri, N. scopa var. major n.n., KRZ 457 -> floricomus var. spinosissimus, N. scopa var. muriellii n.n., DV 73/e; PR 718; WRA 304; LW 22, N. scopa var. ruberrimus n.n., PR 80, N. succineus var. albispinus n.n., N. succineus var. aureispinus n.n., N. succineus var. sulphureus n.n.

(Nach Gerloff & Neduchal: Die Pflanzen um Notocactus scopa, INTERNOTO 3/4, 2003)

Weitere Literatur:

  • Berger, Alvin (1929): Notocactus scopa – Kakteen: 208.
  • Gerloff & Neduchal: Die Pflanzen um Notocactus scopa, INTERNOTO 3/4, 2003.

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