Dr. Gerhardt Schäfer 1907 - 1998
Literatur:
Norbert Gerloff: INTERNOTO, 1984
Alfred Gebauer: INTERNOTO
19 (3) 1998
Dr.
Gerhardt Schäfer hat sich schon in seiner Jugend mit Kakteen beschäftigt,
wobei sein besonderes Interesse den Chilenen und Gymnocalycien galt. Erst
Anfang der 60er-Jahre kam er in den Besitz einer größeren Notokakteensammlung.
Von Beruf war Dr. Gerhardt Schäfer Biochemiker. Als Leiter einer
Forschungsgruppe in der Pharmazeutisch-medizinischen Forschung hat er 25
Jahre gearbeitet.
Die Zuneigung zu den Notokakteen wurde nach seiner Aussage ganz wesentlich
von Frau Hilde Winter angeregt, von der er erfuhr, dass ihr Bruder Friedrich
Ritter, bei seinen Reisen in Südbrasilien eine ganze Reihe neuer Notokakteen
gefunden hatte. Sie unterstütze ihn durch die Lieferung von Samen.
Es war immer ein Anliegen von Dr. Schäfer, Kakteen nicht einfach nur
zu besitzen, sondern sie zu vermehren und zu verbreiten. Damit hat er frühzeitig
begonnen, einen spezifischen Beitrag zur Arterhaltung und zum Artenschutz
zu leisten.
Zehn Jahre lang leitete Herr Schäfer die ZAG Notokakteen in der DDR
und veröffentlichte 60 Publikationen. Durch sein Werk "Die Gattung
Notocactus" fand er allgemeine Anerkennung und wurde damit auch im Westen
bekannt.

Curt Backeberg 1894 - 1966
Literatur: 
Spanowski, Wolfram; Kakteen Sukkulenten 1986, Jahrg. 21/4
Curt Backeberg wurde am 2. August 1894 in Lüneburg geboren. Von seinen häufigen Besuchen an der Arbeitsstelle seines Vaters, dem Rathaus, nahmen seine beiden späteren großen Leidenschaften - Kakteen und Briefmarken - seinen Ausgang. Die Fensterbank des väterlichen Büros zierte eine kleine Kakteensammlung. Da er den Schuldrill nicht mochte, verließ er das Gymnasium mit der Mittleren Reife und begann bei einer Exportfirma die Lehre zum Kaufmann. Nach dem 1. Weltkrieg gründete er seine eigene Exportfirma, die es ihm ermöglichte, ein eigenes Gewächshaus zu bauen. Auf Geschäftsreisen lernte er die ersten Kakteen an ihren Standorten kennen. Durch die Weltwirtschaftskriese gab er seine Firma auf und steckte sein geld ins Kakteengeschäft.
Ab 1929 führte er die erste von insgesamt 6 Sammelreisen durch, die ihn vor allem nach Südamerika führten. Nach dem 2. Weltkrieg betreute Backeberg die Sammlung von J. Marnier-Lapostolle am Cap Ferrat und verschaffte sich schließlich durch den Verkauf seiner Sammlung an den Jardin Exotique von Monaco, die notwendige finanziele Unabhängigkeit, um sich ungestört seinen Kakteenstudien widmen zu können. Er schrieb die Reiseberichte und publizierte die Erstbeschreibungen, der von ihm gefundenen Pflanzen. Sein Hauptwerk ist das 6-Bändige Werk "Die Cactaceen".
Was Backeberg auszeichnete, waren seine Beharrlichkeit, seine Zielstrebigkeit, sein Ideenreichtum und sein rastloser Arbeitseifer. Sein Drang das Gesamtgebiet der Kakteen bearbeiten zu wollen, verleitet ihn allerdings zu einer gewissen Oberflächlichkeit in der Darstellung und Interpretation der Ergebnisse seiner Sammelreisen und Forschungen.
Sein wesentlichster Beitrag liegt wohl in der Popularisierung der Kakteenliebhaberei durch seine Bücher.